In der Stadt Selb, dem Zentrum der Porzellanindustrie in Deutschland, befindet sich das größte Porzellanmuseum Europas – das sogenannte „Porzellanikon“. Es liegt ganz im Norden von Selb im Ortsteil „Plößberg“ auf dem großen Geländes der 1969 stillgelegten ehemaligen Rosenthal-Fabrik.
4in1 – Europas größtes Spezialmuseum für Porzellan
Zum Porzellanikon in Selb gehören vier verschiedene Museen: das Europäische IndustrieMuseum für Porzellan, das Rosenthal Museum und das Europäische Museum für Technische Keramik. Im nahegelegenen Hohenberg an der Eger befindet sich als weiterer Standort des Porzellanikons noch das Deutsche Porzellanmuseum. Zum Porzellanikon Selb gehört außerdem ein Café und Restaurant im ehemaligen Brennhaus.

Europäisches Industriemuseum für Porzellan Selb
Das Europäische Industriemuseum ist in erster Linie ein Technikmuseum, das tiefe Einblicke über die Porzellanherstellung sowie die Arbeits- und Sozialgeschichte der Arbeiter gewährt. In den zahlreichen Räumen wird von Grund auf die Fertigung von Porzellangeschirr erklärt: von der Rohmasse über den Bau von Gipsformen bis hin zur Endfertigung und Dekoration des „Weißen Goldes“.
Neben multimedialen Präsentationen gehören auch Werkplätze und Teile einer alten Produktionsanlage zur Ausstattung des Museums. Besonders sehenswert sind zwei alte funktionstüchtige Dampfmaschinen mit Trafostation, die in Betrieb besichtigt werden können.
Rosenthal Museum Selb
Der Name Rosenthal steht nicht nur für einen der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Porzellan-Hersteller, sondern ist ein Synonym für Luxus, Lifestyle und Ästhetik geworden. Das Rosenthal Museum widmet sich dieser Tradition und zeigt Teile der legendären Produktpalette.
Darunter befinden sich nicht nur Klassiker aus der mehr als 125-jährigen Firmengeschichte. Auch besondere Stücke namhafter Künstler wie beispielsweise Salvatore Dalí, Roy Richtenstein, Walter Gropius oder Victor Vasarely kann man entdecken.

Europäisches Museum für Technische Keramik Selb
Das Europäische Museum für Technische Keramik legt seinen Schwerpunkt – wie der Name schon sagt – auf den Bereich der Hochleistungskeramik. Diese Keramiken findet man heutzutage in vielen Produkten weltweit: von der Mechatronik und Raumfahrt, über Hightech und Medizin bis hin zu Chemie und Hochspannungstechnik. Oft sogar, wo man es gar nicht vermutet wie z.B. in der Medizin als Ersatz für Zähne und Knochen, als Panzerplatten an Fahrzeugen oder sogar als Hitzeschild am Space Shuttle.
Deutsches Porzellanmuseum Hohenberg
1982 wurde das Deutsche Porzellanmuseum in Hohenberg an der Eger eröffnet. Heute werden rund 2000 m² Fläche etwa 12000 Exponate der Porzellangeschichte ausgestellt. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt dabei auf dem 19. und 20. Jahrhundert.

Das Museum wurde ursprünglich in der ehemaligen Unternehmervilla von Carolus Magnus Hutschenreuther eingerichtet und im Jahre 1995 durch einen Anbau vergrößert. Carolus Hutschenreuther gründete 1814 die erste Porzellanfabrik Nordostbayerns.
Führungen & Kurse im Porzellanikon
In allen Museen, die zum Porzellanikon in Selb gehören, werden allgemeine und themenspezifische Führungen angeboten. Für Kindergruppen und Schulkassen gibt es sogar spezielle pädagogische Führungen. Außerdem werden regelmäßige Kurse für Modellieren und Bemalen von Porzellan angeboten.

Weitere Informationen zum Porzellanikon
Die Museumsverwaltung befindet sich in Selb:
Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan
Hohenberg an der Eger / Selb
Werner-Schürer-Platz 1
D-95100 Selb
Fon: 09287/91800-0
Fax: 09287/91800-30
Internet: www.porzellanikon.org
Informationen zu den Anfahrtswegen, den Öffnungszeiten und den Eintrittspreisen der Museen finden Sie auf der Internetseite des Porzellanikon.
Das Porzellanmuseum in Selb, eingebettet ins landschaftlich reizvolle Fichtelgebirge, ist in jedem Fall eine Reise und einen Museums-Besuch wert.
Vorallem die umgebende Kur- und Bäderlandschaft, angefangen vom bayerischen Bad Steben, bis ins angrenzende sächsische Bad Elster (ca. 15 km entfernt), Bad Brambach, bis hinüber zum grenznahen Tschechien, mit all seinen Thermalbädern und Heilquellen, aus einer längst vergangenen Epoche, machen die fränkische Selber Gegend um einiges Weitere attraktiver.
Das eher beschauliche tschechische Franzensbad, oder aber das noch beliebtere Karlsbad (favorisiert von vorwiegend russischen Kur-Gästen und beliebter Treff der sonstigen Welt), lässt wohl keine weiteren Wünsche offen, und runden das Reiseprogramm angenehm ab.
Auch die wild-romantische Landschaft Tchechiens, im einstigen sudetendeutschen Winkel und rund um Eger, mit all seinen Dörfern und Burgen, macht eine Ausflugstour lohnenswert, so dass das Selber Porzellanmuseum immer eine gute Wahl sein wird.
Nicht umsonst wurde es in der Bundestagsdebatte am 15.09.2010 vom CDU/CSU Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans Peter Friedrich MdB – CSU Landesgruppe höchstpersönlich und wohlwollend angeführt, u.a. auch, wird dort die Entwicklung und der Einsatz von industriellen Dampfmaschinen gezeigt und dargestellt, und wie sich unsere heutige industrielle Gesellschaft daraus entwickelt hat.
Alles in allem sehr interessant, und von daher mit Prädikat: Besonders Empfehlenswert !
Hallo Herr Heilmann,
das Porzellanikon in Selb behandelt mehr die Herstellung von Porzellan und die Geschichte der Firma Rosenthal. Das Prozellanikon in Hohenberg an der Eger ist auf die Porzellangeschichte und und die Geschichte der Firma Hutschenreuther spezialisiert. Wenn Sie vor einem Besuch mehr zu den Ausstellungstücken erfahren möchten, dann wenden Sie sich doch bitte direkt ans Museum. Internetseite: https://www.porzellanikon.org/ oder Telefon: +49 9287 91800-0