Wie Franken zu Bayern kam…

Was ist der Unterschied zwischen Franken und Bayern? Sind dies nicht alles Bayern? Ja, sind sie natürlich – und doch wieder nicht. Andere Dialekte, unterschiedliche Mentalität und Kultur prägen die Merkmale dieser beiden Gruppen.

Warum gehört Franken heute zu Bayern?

Wie Franken zu Bayern kam, ist schnell erklärt: Nürnberg war bereits im Mittelalter eine der mächtigsten Kaiserstädte des Heiligen Römischen Reiches. Der deutsche Kaiser Heinrich III. soll 1040/41 mit dem Bau der Nürnberger Burg begonnen haben. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Stadt und mit Ihr das Umland dank seiner zentralen Lage zu einem wirtschaftlichen und politischen Mittelpunkt des Reiches. Mit dem Sieg der Franzosen über die Preußen änderte sich dies alles.

Vor rund 200 Jahren (Rheinische Bundesakte vom 12. Juli 1806) fiel ein Großteil des einst mächtigen Herzogtums Franken an das Königreich Bayern. Der Zusammenbruch Preußens im Krieg gegen Napoleon besiegelte das Ende der fränkischen Herrschaftsgebiete.

Erst König Ludwig I. gelang es das Zusammengehörigkeitsgefühl im Freistatt Bayern zwischen Franken und Bayern langsam zu stärken. Er setzte auf die Erhaltung regionaler Traditionen und wollte die Eigenarten der einzelnen Landesteile stärken. Trotzdem kämpfen die Franken seitdem immer wieder um ein stärkeres politisches Gewicht in Bayern und mehr Unabhängigkeit.

Warum Franken keine Bayern sind?

„Gott sei Dank, ich bin a Frank“. Ja, die Franken sind stolz auf Ihre Herkunft, machen sie doch immerhin rund ein Drittel der Bewohner des Freistaats Bayern aus. Schließlich sind sie auch nicht gerade freiwillig zu Bayern gekommen. Und so legen die Franken immer wieder mal besonderen Wert darauf – das Sie „anders“ sind als die Alt-Bayern.

Die Unterschiede zwischen Franken und Bayern spiegeln sich nicht nur in der Geografie und den zahlreichen unterschiedlichen Dialekt und Bräuchen wider. „Das Fränkische“ gegen „Das Bayerische“ führt unweigerlich zu einem Nord-Süd-Gefälle. „1. FC Nürnberg oder FC Bayern München“, „Bratwurst oder Weißwurst“ ist Glaubensfragen im Freistaat. Apropos Glauben: Während die Franken überwiegend protestantisch geprägt sind, gehören die Bayern in weiten Teilen eher dem katholischen Glauben an.

Man sagt den Franken nach, sie wären oft etwas eigensinnig, ein wenig stur, mitunter zu bescheiden und recht sparsam. Auf jeden Fall sind sie weltoffen, dennoch heimatverbunden, zuverlässig, gastfreundlich und haben das Herz auf dem rechten Fleck!

“Mir san mir“ sagt der Bayer … “Basst scho!” entgegnet der Franke …